Montag, 12. März 2012

5. Woche "Slice of Life" - schon fast vorbei!

Schon die zweitletzte Woche des "Slice of Life"-Workshops - ich werde diesen Kurs vermissen!
Im ersten Teil dieser Woche ging's darum, den besonderen, den "richtigen Moment" zu erwischen. Darrah hat uns dazu zwei Bewusstseins-Übungen (ich nenn das jetzt mal so) aufgegeben. Wir sollten 2 Fotosessions terminieren. Bei der ersten sollten wir einfach drauflosknipsen und möglichst viele Fotos machen. Beim zweiten Mal sollten wir das Gegenteil machen, also zunächst mal die Umgebung aufnehmen, sie auf uns wirken lassen und emotional teilhaben am Ganzen. Dann sollten wir zurücklehnen und beobachten, die Kamera bereithalten, und im richtigen Moment abdrücken. Das Ziel war, ein einziges Foto zu machen. Darrah meint, so könne man üben, besondere Momente (magic moments) vorauszuspüren, anstatt ihnen hinterherzurennen.
Meine persönliche, eher überraschende Erkenntnis dabei war, dass ich mit der zweiten Übung weniger Mühe hatte als mit der ersten. Ich habe realisiert, dass ich mich - je länger je mehr sogar - mit der Umgebung und meinem Motiv "synchronisiere", bevor ich abdrücke. Je mehr ich das tue, desto intensiver sind meine Gefühle der Verbundenheit, der Konzentration, der Freude und der Dankbarkeit, und desto grösser meine Befriedigung. Ich mache das nicht mit einer besonderen Absicht, ich mache das einfach, weil es mir entspricht und weil es mir so mehr Spass macht. Es füllt mich mit positiver Energie. Einfach draufloszuknipsen, ziellos und ohne teilzuhaben - das bereitet mir Schwierigkeiten. Ja, mehr noch: es stresst mich, ich werde ungeduldig, kann mich nicht entscheiden, nerve mich und ich kann regelrecht spüren, wie sich mein negatives Energie-Fässchen ganz schnell füllt. Genau damit habe ich auch an den 45-Minuten-Fototreffen Mühe. Am Schluss bin ich so blockiert, dass ich gar nicht mehr fotografieren kann. Damit will ich wohlverstanden gar nichts über die Qualität der Fotos sagen. 
Darrah meint, es brauche mal das eine und mal das andere. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an einen Filmbeitrag, den ich mal gesehen habe. Es ging um die Eröffnung einer Ausstellung über den Star-Fotografen Michel Comte. Während der gesamten Vernissage, während des Interviews und währenddem er mit Besuchern plauderte, hat Michel Comte ununterbrochen mit einer Kompaktkamera geknipst. Dieses Bild ist bei mir hängengeblieben, wahrscheinlich weil es mich etwas verwirrt und verwundert hat.
Der zweite Teil der Woche war dann mehr dem Gestalterischen gewidmet. Wir sollten mit unseren Fotos Geschichten erzählen. Entweder mit einem einzigen Foto, oder mit einer Fotoserie. Ich liebe Geschichten und versuche eigentlich meistens, meine Fotos irgendwie thematisch zu gruppieren. Es ist sicher kein Zufall, dass ich nach meinen Fotoreisen immer auch ein Fotobuch gemacht habe. Das Geschichten-Erzählen fällt mir also nicht schwer. Was ich allerdings neu gelernt habe, ist, dass besonders Fotos, die offen bleiben, Fragen aufwerfen oder uns verwirren, oft die spannenden Geschichten erzählen. Wie meine Erinnerung an Michel Comte.

eine 1-Foto-Geschichte

weitere sind auf meiner Flickr-Website

Da ich noch nie eine Collage gemacht hatte, war der Zeitpunkt gekommen, die Photoshop-Collagenfunktion kennenzulernen. Ich war überrascht, wie kompliziert und unflexibel da mein Photoshop Elements 8 ist! So mühsam es auch war, irgendwie ging's dann doch. Eine andere Teilnehmerin hat mir Picasa empfohlen, das sei viel einfacher als mit Photoshop. Das habe ich jetzt noch nicht ausprobiert. Doch spannend war's alleweil und wieder habe ich etwas Neues gelernt.

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